Der Verband

BVO – Vertretung der VO-Firmen

Der BVO - Bundesverband der VO-Firmen e.V. - ist die berufsständische Interessenvertretung der VO-Firmen in Deutschland. Aufgabe des BVO ist die Förderung der allgemeinen, ideellen und wirtschaftlichen Interessen der an der Erzeugung und dem Vertrieb von Saatgut beteiligten Handelsfirmen.

Der BVO ist eine private Organisation. Die Mitglieder des BVO sind überwiegend mittelständische Betriebe unterschiedlicher Gesellschaftsformen, die die Vermehrung von Getreidesaatgut, Leguminosensaatgut, Ökosaatgut und Feldsaaten organisieren und dieses Saatgut aufbereiten und vertreiben. Der BVO ist ein unabhängiger Wirtschaftsverband, der sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen finanziert.

Der BVO informiert seine Mitglieder über aktuelle Themen, die die VO-Firmen und den Saatgutmarkt bewegen. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber den Marktpartnern, zuständigen Behörden und sonstigen Organisationen auf Kommunal-, Bundes- und EU-Ebene. Der BVO fördert den Dialog der Mitglieder über wirtschaftliche, wissenschaftliche und technische Neuerungen, Erfahrungen und Kenntnisse und bietet seinen Mitgliedern fachliche Betreuung und außergerichtliche Rechtsberatung.

       Ergänzende Informationen zu Aufgaben, Ziele, Organisation, Leistungen für Mitglieder und Kontakte des BVO finden Sie auch in unserem Flyer als PDF-Ausgabe

 
Organe des Verbandes als PDF-Ausgabe

 

Die Funktionen der VO-Firmen

Vermehrungsorganisations-Firmen (VO-Firmen) übernehmen in der Wertschöpfungskette des Produktes Saatgut die Funktion als Bindeglied zwischen Züchtung und landwirtschaftlicher Praxis. Neue wie auch etablierte Sorten erhalten durch die Arbeit der VO-Firmen und U-VO-Firmen Zugang zum breiten Saatgutmarkt in der Landwirtschaft. Denn durch die Zusammenarbeit zwischen VO-Firmen und bestimmten landwirtschaftlichen Betrieben (Vermehrern) entsteht überhaupt erst eine ausreichende Menge Saatgut, um den Markt zu bedienen. Als Partner der VO-Firmen treten die sogenannten Unter-VO-Firmen auf, die erst durch diese Partnerschaft als (i.d.R.) selbständig agierende Unternehmen ebenfalls berechtigt sind, Saatgut zu produzieren und zu verkaufen, was in enger Abstimmung mit der betreuenden VO-Firma geschieht. An dem gesamten Prozess sind 58 Züchtungsunternehmen mit eigenen Zuchtprogrammen, 40 VO-Firmen, 160 U-VO-Firmen und 2.500 Getreide-Vermehrungsbetriebe beteiligt. Potentielle Abnehmer des Produktes Saatgut sind etwa 285.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland.

Die Funktionen im Einzelnen:

  • Warenfunktion und Koordinationsfunktion (Anbauplanung/Abstimmung mit den Vermehrungsbetrieben)
  • Qualitätsfunktion (Sortimentsbildung/Aufbereitung der Rohware)
  • Informationsfunktion gegenüber den Vertreibern (Landhandel) und den Saatgutkäufern
  • Lager- und Transportfunktion
  • Absatzförderungs- und Absatzsicherungsfunktion
  • Servicefunktion

Diese Aufzählung verdeutlicht die Aufgabenvielfalt der VO-Firmen, die notwendig ist, um aus dem Rohstoff "Sorte" das Qualitätsprodukt "Saatgut" zu machen und der Landwirtschaft qualitativ hochwertiges Saatgut zur Verfügung stellen zu können.

Im Verbund mit den Pflanzenzüchtern und den Saatgutvermehrern haben die VO-Firmen Anteil an der herausragenden Leistungssteigerung und Wahrung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft in den vergangenen Jahren. Die VO-Firmen tragen zur Verbreitung des züchterischen Fortschritts in Form höherer Erträge, besserer Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge, verbesserter Verarbeitungseignung und Qualität der landwirtschaftlichen Sorten bei.

 

Die Geschichte des BVO

Der Verband der VO-Firmen, der Vorläufer des jetzigen BVO, wurde am 03. November 1949 in Bremen gegründet. Der Verband ging aus dem Arbeitskreis des Nord-Westdeutschen Saatenhandels hervor. Im Nachkriegs-Deutschland kamen der Nahrungsversorgung, der Sicherung der Ernährung und dem Wiederaufbau der Strukturen, auch im landwirtschaftlichen Sektor oberste Priorität zu. Sortenzüchtung, Saatgutproduktion und Saatguthandel hatten damals existenzielle Bedeutung.

Die Gründung des Verbandes der VO-Firmen durch eine Schar vorausschauender Männer war auch ein Stück Rückkehr zur Normalität. Zu den Gründungsmitgliedern zählten unter anderem die Firma J. Aengenvoort (Geldern), Firma O. Rautenschlein (Schöningen), Firma W. Fromme (Salzgitter), WLV-Hauptsaatenstelle (Hildesheim) und Lagerland (München). Die Hauptaufgabe in den 50er Jahren für die damals rund 60 VO-Firmen bestand darin, in Zusammenarbeit mit den Züchtern die Saatgutversorgung der Landwirtschaft sicherzustellen und gleichzeitig den züchterischen Fortschritt langsam wieder umzusetzen. In diese Zeit fiel auch die Verabschiedung des Saatgutrechts (1953) und damit die Schaffung eines wirksamen rechtlichen Rahmens für die Saatgutwirtschaft.

 

Fachthemen des BVO:

  • Umsetzung der VO- und UVO-Verträge
  • Aktuelle saatgutverkehrsrechtliche und sortenschutzrechtliche Rahmenbedingungen
  • Qualitätssicherungssystem Z-Saatgut (QSS) - Begleitung und Weiterentwicklung
  • BVO als Mitgedellschafter der SeedGuard GmbH
  • BVO-Rahmenverträge zur Verpackungsentsorgung
  • Prozess der Saatgutanerkennung
  • Allgemeine Vertriebs- und Lieferbedingungen für Saatgut (AVLB Saatgut)
  • Umsetzung und Weiterentwicklung des Saatgutrechtes auf europäischer und nationaler Ebene
  • Aktuelle Rechtsprechung im Saatgutrecht
  • Saatgutrechtliche Handelshemmnisse Import/Export
  • GVO-Schwellenewerte / GVO-Garantieerklärungen
  • Ökologisches Saatgut

 

Vorsitzende des Verbandes:


1949 - 1975 Rolf Schwarze

1975 - 1977 Gerhard Traue

1977 - 1988 Horst Herweg

1988 - 1996 Gerhard Kleymann

1996 - 2002 Niko Tams

2002 - 2006 Heinz Wrage

2006 - 2008 Henning Alvermann

2008 - 2009 Karlheinz Lichtschläger

2009 - 2012 Horst Bremer

seit 2012 Jörg Hartmann