BVO News
Wissenswertes aus der Forschung für die Praxis, neutrale Daten als Entscheidungsgrundlage für die Agrarwirtschaft und verständliche Informationen für Verbraucher: Das liefert das neue Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL). Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gab bei seinem Besuch in Bonn am 04. April den offiziellen Startschuss für das BZL.
In einem am 29. März veröffentlichten Bericht, der auf die Jahre 2015 und 2016 ausgerichtet ist, bewertet die Europäische Kommission die bei der Umsetzung der ökologische Vorrangflächen (ÖVF)-Verpflichtung erzielten Fortschritte. Hierin werden verschiedene Aspekte der 2016 im Rahmen des REFIT-Programms der Kommission durchgeführten Überprüfung der Ökologisierung nach einem Jahr der Anwendung vertieft und aktualisiert. Gegenstand dieser Überprüfung waren die Auswirkungen der Ökologisierung auf das Produktionspotential und die Wettbewerbsgleichheit sowie verschiedene Optionen für Vereinfachungen.
Nach aktueller Rechtsprechung sind Landwirte verpflichtet, bis zum Ablauf des jeweiligen Wirtschaftsjahres (30. Juni), in dem sie Nachbau betrieben haben, die entsprechende Nachbauentschädigung von sich aus zu melden oder zu zahlen. Landwirte dürfen im eigenen Betrieb erzeugtes Erntegut bestimmter Arten dann zu Saatzwecken im eigenen Betrieb erneut einsetzen, wenn sie die Nachbaubedingungen erfüllen, d. h., die Nachbaugebühren rechtzeitig bezahlen und auf ein konkretes Auskunftsersuchen gegenüber der Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) Auskunft erteilen. Die Zahlungspflicht besteht unabhängig davon, ob zuvor ein Auskunftsersuchen der STV beantwortet oder von dieser eine Zahlungsaufforderung verschickt wurde.
Mit dem erfolgreichen Start des Sentinel-2B Satelliten am 7. März 2017 um 2:49 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist das Quartett der hochauflösenden Fernerkundungssatelliten des Europäischen Weltraumprogramms „Copernicus“ jetzt komplett. Deutschland wird nun regelmäßig alle ein bis drei Tage von zwei Radarsatelliten und zwei optischen Satelliten mit multispektralen Aufnahmegeräten überflogen und vermessen. Mit den Sentinels verfügt die landwirtschaftliche Forschung und Praxis über eine völlig neuartige Datenquelle und diese in einer bisher ungeahnten Präzision.
Wie lässt sich das in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung verankerte Ziel, 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland ökologisch zu bewirtschaften, schneller erreichen? Dieser Frage sind rund 200 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unter der Leitung des Thünen-Instituts, einer wissenschaftlichen Ressorteinrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, nachgegangen. Das Ergebnis dieses zweijährigen partizipativen Prozesses ist die "Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau" (ZöL), die Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bei der Eröffnung der Fachmesse BIOFACH in Nürnberg vorgestellt hat:
Seit den letzten Reformationen der GAP, zuletzt 2015 nach einem Beschluss aus dem Jahre 2013, hat sich das Umfeld, in dem diese Reform beschlossen wurde, erheblich gewandelt. Die Agrarpreise sind deutlich gefallen und die Unsicherheit auf den Märkten hat zugenommen, unter anderem aufgrund makroökonomischer Faktoren und geopolitischer Spannungen, die eine klare langfristige Planung des Agrarbereichs behindern.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft setzt sich weiter fort, hat sich aber verlangsamt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe zwischen den Jahren 2013 und 2016 um rund 3 % (etwa 9 000 Betriebe) verringert. Zwischen der Agrarstrukturerhebung 2013 und der Landwirtschaftszählung 2010 hatte es noch einen deutlicheren Rückgang von knapp 5 % (– 14 000 Betriebe) gegeben.
Seit Dezember 2013 ist die Vermarktung von Saatgut, welches mit Pflanzenschutzmitteln gebeizt wurde, die einen der neonikotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid oder Thiamethoxam enthalten, in der EU verboten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird voraussichtlich im Herbst 2017, auf Basis von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die seit dem Verbot gewonnen wurden, Schlussfolgerungen veröffentlichen. Anhand dieser Schlussfolgerungen wird die EU entscheiden, ob das Verbot aufgehoben, beibehalten oder geändert wird. In der letzten Woche hat es zwei Veröffentlichungen zu dem Themenkomplex gegeben.
Die Stimmung der deutschen Landwirte über ihre wirtschaftliche Lage hat sich weiter verbessert, aber nicht durchgreifend erholt. Dies zeigt das neueste Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV), dessen Daten im Dezember 2016 erhoben wurden. Die Investitionsbereitschaft bleibt trotz leichter Belebung auf niedrigem Niveau.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat am 30. Dezember 2016 das Grünbuch "Ernährung, Landwirtschaft, ländliche Räume" vorgestellt. Der Inhalt: Die Leitlinien der künftigen Landwirtschafts- und Ernährungspolitik. "Mit dem Grünbuch stellen wir einen Fahrplan für die zukünftige deutsche Ernährungs- und Agrarpolitik auf. Es beschreibt wichtige Wegmarken und Schwerpunkte einer Politik für zukunftsfeste Agrarstrukturen und lebendige ländliche Räume", sagte der Minister anlässlich der Vorstellung des Grünbuchs.