Wettbewerbsfähigkeit von VO-Firmen stärkt ländlichen Raum - Der BVO im Austausch mit Carina Konrad, MdB (FDP)

24.01.2019

Die VO-Firmen als erfolgswirksamen Faktor der landwirtschaftlichen Produktion unterstützen, deren Innovationsfreude und Vielfalt bewahren sowie für Planungssicherheit sorgen. Nach Einschätzung der Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Bundestag, Carina Konrad, und des Vorsitzenden des Bundesverbandes der VO-Firmen (BVO), Jörg Hartmann, sind dies entscheidende Voraussetzungen, um den ländlichen Raum und die Landwirtschaft zu stärken.Die gelernte Landwirtin und Diplom-Ingenieurin (FH) aus dem Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück folgte der Einladung des BVO zur S.G.L. GmbH, dem Unternehmen des BVO-Vorsitzenden in der Köln-Aachener-Bucht. Bei diesem Austausch wies der BVO auf die außerordentlich hohe Qualität der Saatgutbehandlung in Deutschland hin, die nicht zuletzt das Ergebnis enormer Investitionen in Millionenhöhe sind. Die deutschen VO-Firmen hätten insofern eine Vorreiterrolle in Europa eingenommen. Allerdings machte der BVO-Vorsitzende eines sehr deutlich: „Wir schreiben nun das Jahr 2019, elf Jahre nach dem Bienensterben im Rheingraben. Die Saatgutwirtschaft hat in dieser Zeit in Entstaubungsanlagen, Zertifizierungen und Dokumentationen investiert, ohne auch nur einen Hinweis zu bekommen, ob dies an irgendeiner Stelle zur Klarheit verhilft. Im Ergebnis haben wir bis heute keinen festgeschriebenen Staubwert, der Raps wird ohne insektiziden Schutz gesät und die Zuckerrüben ab Frühjahr 2019 ebenfalls.“ Politik und Behörden hätten die Wirtschaft hier im Stich gelassen, so Hartmann abschließend.

Dabei stehen klassische chemische Saatgutbehandlungsmethoden, physikalische Verfahren (z. B. Elektronenbehandlung) sowie unbehandeltes Saatgut in der ökologischen Saatgutproduktion für den BVO gleichberechtigt nebeneinander und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Gleich welcher Pfad der Saatgutbehandlung beschritten wird, eint in diesem Zusammenhang alle VO-Firmen dieselbe Frage: Kann ich die gewählte Form der Saatgutproduktion auch noch die nächsten zehn Jahre betreiben oder wird mir durch unabsehbare und teils fachlich nicht nachvollziehbare politische Entscheidungen die Geschäftsgrundlage entzogen? Auf dem Spiel steht nicht weniger als die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Saatgutwirtschaft. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie das fehlende politische Bekenntnis zur Saatgutwertschöpfung in Deutschland. Dieses Defizit zieht unzureichende Planungssicherheit für VO-Firmen, zunehmende Wettbewerbsverzerrungen mit angrenzenden Mitgliedstaaten sowie letztendlich eine Schwächung des ländlichen Raumes nach sich. Carina Konrad ist sich der Bedeutung der Saatgutbehandlung bewusst: „Die Erzeugung von qualitativ hochwertigem Saatgut bildet die unverzichtbare Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion in Deutschland. Innovation und Fortentwicklung bei Saatgut und Pflanzenschutz sind zentrale Grundlage für steigende Nachhaltigkeit auf deutschen Äckern. Im Interesse regionaler Wertschöpfungsketten, denen der Verbraucher vertrauen kann, und der Sicherung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum muss die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen VO-Firmen unbedingt erhalten bleiben.“

Der Bundesverband der VO-Firmen e.V. (BVO) vertritt bundesweit die Vermehrungs-Organisationsfirmen (VO-Firmen) für die Bereiche Getreidesaatgut, Leguminosen, Feldsaaten und Öko-Saatgut. Mit ihrer Tätigkeit bringen VO-Firmen Züchtungsfortschritt, genetische Vielfalt und kontrollierte Qualität in die breite landwirtschaftliche Praxis und nehmen somit eine entscheidende Rolle in der Wertschöpfungskette der landwirtschaftlichen Produktion ein. Denn durch die Zusammenarbeit zwischen VO-Firmen und bestimmten landwirtschaftlichen Betrieben (Vermehrern) entsteht überhaupt erst eine ausreichende Menge Saatgut, um den Markt zu bedienen.